Israel steht international stark unter Druck. In einem Interview äußert sich jetzt der Außenminister – zur Verantwortung der Hamas, zu den Geiseln und die Zukunft des Gazastreifens.
In der Debatte um die Situation im Gazastreifen hat Israels Außenminister Gideon Saar ausgeschlossen, dass sein Land den Küstenstreifen regieren werde. “Wir haben weder jetzt noch in Zukunft die Absicht, die Menschen im Gazastreifen zu regieren. Es gibt auch keine Pläne für neue Siedlungen im Gazastreifen”, sagte Saar im Interview der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Donnerstag, online) mit Blick auf entsprechende Befürchtungen.
Saar sagte, er denke, dass ein “großer Prozentsatz” der Palästinenser das Land verlassen wolle – “und wir werden sie nicht daran hindern. Wir haben die Pflicht, ihnen dies zu ermöglichen.” Wenn sie das wollten, sollten Bewohner Gazas in Gaza leben. “Ich glaube nicht, dass die Bedingungen dafür dort derzeit aufgrund der Hamas gut sind. Aber wir werden niemanden zur Auswanderung zwingen.”
Von der Hamas erwarte er nichts, damit der Krieg beendet werden könne, betonte der Minister. “Jeder, der etwas von einer Terrororganisation erwartet, macht sich etwas vor. Israel wird den Krieg nicht beenden, bevor alle unsere Geiseln zurückgekehrt sind.” Er sage vier Worte: “Geiseln zurück, Hamas raus. Wenn dies umgesetzt wird, kann der Krieg morgen beendet werden.”
Die noch verbliebenen Geiseln, die die Hamas am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt hatte, litten unter schlimmsten Bedingungen und würden gefoltert, so Saar. “Es ist wichtig zu zeigen, wer dafür verantwortlich ist, wer die Hilfsgüter stiehlt.” Israel steht international unter Druck wegen Vorwürfen, für den Hunger im Gazastreifen verantwortlich zu sein.