Israels Wirtschaftskabinett hat am Sonntagabend gegen eine Arbeitserlaubnis für Palästinenser aus dem Westjordanland in Israel plädiert. Gegen den Widerstand mehrerer rechtsextremer Minister war die Wiederzulassung von Arbeitskräften etwa auf israelische Baustellen zunächst auf die Tagesordnung des vom Finanzminister Bezalel Smotrich geleiteten Sozioökonomische Kabinetts gesetzt worden, wie israelische Medien berichteten. Jetzt müsse die Angelegenheit dem großen Staatskabinett vorgelegt werden.
Seit dem Terrorüberfall der Hamas und dem Kriegsbeginn um Gaza hat Israel seine Grenzen für Bewohner des Westjordanlandes fast komplett gesperrt. Arbeitnehmer etwa aus Bethlehem oder Ramallah dürfen nur mit einer Sondergenehmigung die Checkpoints Richtung Jerusalem passieren, die nur in ganz seltenen Ausnahmefällen vergeben wird. Das bedeutet Verdienstausfälle für viele palästinensischen Familien, aber auch Engpässe in Jerusalemer Sozial- und Pflegeeinrichtungen sowie Stillstand auf Baustellen.