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Israel öffnet Gaza-Grenze für palästinensische Arbeiter

Nach zweiwöchiger Schließung hat Israel am Donnerstagmorgen den Grenzübergang zum Gazastreifen erneut geöffnet. Es werde damit gerechnet, dass der Übergang für die Dauer des einwöchigen jüdischen Laubhüttenfests (Sukkot) am Freitag erneut geschlossen werde, berichteten israelische Medien am Donnerstag. Von der Schließung betroffen sind rund 17.000 Palästinenser, die eine Genehmigung haben, zum Arbeiten nach Israel einzureisen.

Unterdessen hielten die seit knapp zwei Wochen andauernden palästinensischen Proteste an der Grenzanlage zu Israel an. Am Mittwoch verursachten palästinensische Demonstranten laut israelischen Medienberichten durch improvisierte Bomben und Brandballons mehrere Brände auf israelischer Seite. Nach palästinensischen Angaben wurde eine Person während der Demonstration von der israelischen Armee schwer verletzt. Der Protest richtet sich nach Medienberichten unter anderem gegen die Behandlung palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen sowie gegen Besuche von Juden auf dem Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant warnte am Mittwoch, Israel werde gegebenenfalls mit aller “zur Verfügung stehenden Gewalt” einschreiten, um die Sicherheit der Zivilisten zu gewährleisten.

Der UN-Sonderkoordinator für den Nahostfriedensprozess, Tor Wennesland, äußerte sich am Mittwochabend in einem Beitrag in Sozialen Medien “zutiefst besorgt über die eskalierenden Spannungen in und um Gaza”. Die Lage im Gazastreifen sei katastrophal, ein weiterer Konflikt mit schwerwiegenden Folgen müsse verhindert werden.

Der 360 Quadratkilometer große Landstrich wird seit der Machtübernahme der Hamas 2007 von Israel abgeriegelt. Ägypten kontrolliert den Grenzübergang Rafah, der nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) seit Mitte 2018 weitgehend in Betrieb ist. Im Gazastreifen leben nach Schätzungen des US-Auslandsgeheimdienstes CIA derzeit rund 2 Millionen Menschen. Nach Angaben des katholischen Pfarrers von Gaza-Stadt, Gabriel Romanelli, beträgt die Gesamtzahl der Christen in Gaza rund 1.000, davon 136 Katholiken.