Israel lässt 200.000 Liter Treibstoff nach Gaza

Nach scharfen Protesten der UN gestattet Israel eine neue Lieferung dringend benötigter Hilfe in den Süden des Gazastreifens. Doch das reicht gerade, um das Schlimmste zu verhindern.

200.000 Liter Treibstoff für den humanitären Bedarf sind am Freitag durch den Warenübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen gebrachte worden. Damit solle der “laufende und grundlegende Bedarf der internationalen Gemeinschaft” gedeckt werden, teilten die israelische Armee und die israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten am Freitagabend mit. Die Hilfe geht unter anderem an Krankenhäuser.

Zuletzt am Freitag hatten UN-Vertreter vor einem Zusammenbruch der humanitären Versorgung im Süden des Gazastreifens gewarnt, in den sich die Mehrheit der 2,2 Millionen Bewohner Gazas geflüchtet hat. Die Trinkwasserversorgung in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten sei bereits zum Erliegen gekommen, die Nahrungsmittel drohten am Samstag zu enden und fünf Kliniken, fünf Notlazaretten und etlichen ambulanten Gesundheitseinrichtungen gehe innerhalb der nächsten 24 Stunden der Treibstoff aus, teilte der Leiter des UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Hilfe in Rafah, Georgios Petropoulos, in einem Briefing am Freitag mit.

Philippe Lazzarini, Generalsekretär des UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser (UNRWA), hatte im November den täglichen Treibstoffbedarf für das Aufrechterhalten humanitärer Hilfe auf 160.000 Liter beziffert. Es sei “entsetzlich, dass Treibstoff weiterhin als Kriegswaffe eingesetzt” werde.