Die Freilassung palästinensischer Gefangener im Rahmen des Hamas-Israel-Abkommens verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Israel fordert zunächst eine Garantie für eine sichere Rückkehrroute für die nächsten Geiseln.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz haben angeordnet, die für Donnerstag vereinbarte Freilassung von 110 palästinensischen Gefangenen aufzuschieben. Sie soll erst stattfinden, wenn “der sichere Abzug unserer Geiseln in den nächsten Phasen gewährleistet” sei, heiß es in einer offiziellen Mitteilung. Zuvor waren am Donnerstag acht Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen worden, darunter zwei Deutsch-Israelis.
Netanjahu und Katz riefen die Vermittler des Abkommens zwischen Israel und der Hamas auf, sich um eine Garantie eines sicheren Wegs der Geiseln aus dem Gazastreifen zu kümmern. Die von arabischen Fernsehsendern übermittelten Bilder von der Freilassung von sieben Geiseln im Süden des Gazastreifens hatten für Empörung in Israel gesorgt. Sie zeigten chaotische Szenen, als Geiseln von vermummten Bewaffneten durch eine dicht gedrängte Menschenmenge zu den Fahrzeugen des Internationalen Roten Kreuzes geführt wurden.
Erstmals waren am 19. Januar palästinensische Gefangene freigelassen worden. Dabei gab es eine mehrstündige Verspätung.