Israel hält an umstrittener Gedenkfeier für Hamas-Opfer fest
Der Streit um den ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Südisrael hält an. Kritik und Kompromissvorschlägen zum Trotz hält Verkehrsministerin Regev an einer staatlichen Zeremonie fest – und hat nun einen Ort ausgewählt.
Israel hält trotz des Widerstands mehrerer Gemeinden am Gazastreifen an den Plänen für eine staatliche Zeremonie für die Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 fest. Die Gedenkfeier zum ersten Jahrestag des Angriffs, bei dem knapp 1.200 Menschen getötet wurden, werde in der südisraelischen Stadt Ofakim stattfinden, sagte die mit der Planung beauftragte israelische Verkehrsministerin Miri Regev laut israelischen Medienberichten am Dienstag.
Auch an dem geplanten Format werde man festhalten. Es sieht laut Berichten eine offizielle Zeremonie vor, die live und ohne Publikum übertragen werde und Aufnahmen vom Tag des Massakers enthalte.
Regev schlug damit offenbar einen Kompromissvorschlag des israelischen Präsidenten Isaac Herzog aus. Dieser hatte am Wochenende angeboten, die Gedenkfeier in seiner Jerusalemer Residenz durchzuführen, unter Einbezug der staatlichen Symbole sowie von Symbolen und Repräsentanten aller Ortschaften, “deren Welten in dem Massaker vom 7. Oktober zerstört wurden”.
Mehrere betroffene Kibbuze und Gemeinden im Gazagürtel hatten zuvor mitgeteilt, nicht an einer offiziellen Zeremonie teilzunehmen, sondern private Gedenkfeiern im kleinen Kreis zu organisieren. Sie forderten von der Regierung, sich stattdessen auf die Rettung der noch in Gaza befindlichen 109 Geiseln zu konzentrieren. Regev hatte die Kritik in einer Pressekonferenz als “Lärm” abgetan und erklärt, die Feier trotz Einwänden durchzuführen.
Laut Bericht der Zeitung “Times of Israel” (Dienstag) planen Opfer des Angriffs eine alternative Gedenkfeier in einem Park in Tel Aviv, zu der Zehntausende erwartet werden.