Islamverband verurteilt Anschläge

Nach dem Attentat von München reagiert der Islamverband Ditib. Er verurteilt islamistische Anschläge in Deutschland und mahnt zur Differenzierung.

Der Ditib-Verband verurteilt den Anschlag von München
Der Ditib-Verband verurteilt den Anschlag von MünchenImago / Revierfoto

Nach den mutmaßlich islamistischen Anschlägen von München, Solingen und Mannheim hat der türkisch-islamische Verband Ditib die “abscheulichen Akte extremistischer Gewalt” verurteilt. “In den letzten Wochen hat sich eine Serie von Anschlägen ereignet, die von Irregeleiteten verübt wurden, die angeblich im Namen des Islam handeln”, erklärte der Ditib-Bundesverband in Köln. Die Täter missbrauchten die Religion, um ihre brutalen Angriffe auf Zivilisten zu rechtfertigen.

Ditib warnt vor Hass gegenüber Muslimen

Die Ditib warnte zugleich vor Hass gegenüber Muslimen. Extremisten von vielen Seiten versuchten derzeit, die Gesellschaft zu spalten. “Dieser religiös begründete Extremismus führt dazu, dass Muslime vermehrt unter Generalverdacht geraten”, heißt es in der Erklärung. “Wir verurteilen jede Form von Gewalt und Hass.” Der Koran rufe dazu auf, “das Böse mit dem abzuwehren, was besser ist”, um Feindschaft in Freundschaft zu verwandeln. Gefordert würden Geduld, Vergebung und Toleranz. “In diesem Sinne betonen wir noch einmal: Der gesellschaftliche Zusammenhalt muss gestärkt werden, damit Extremisten keinen Raum finden, unser friedliches Zusammenleben zu gefährden.”

Ditib ist die Abkürzung von “Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion”. Sie ist eng mit der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet verbunden und gilt als verlängerter Arm des türkischen Präsidenten Erdogan in Deutschland. Der Ditib Dachverband vereint nach eigenen Angaben bundesweit 896 Ortsgemeinden.