Irakischer Patriarch Sako wieder staatlich anerkannt

Acht Monate war der irakische Kardinal Sako im Exil, nachdem ihm der Staatspräsident die Anerkennung entzogen hatte. Nun scheint die Krise endgültig beigelegt.

Der Irak erkennt Kardinal Louis Raphael Sako wieder als Patriarchen der chaldäischen Kirche an. Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani setzte das Oberhaupt der katholischen Ostkirche per Dekret wieder ein, wie das Patriarchat in Bagdad mitteilte. Das Dokument sei dem Kirchenoberhaupt am Dienstag offiziell übergeben worden. Es erkennt laut Medienberichten Sakos Führungsrolle in seiner Kirche an und stellt auch seine Autorität in Finanzfragen der Kirche wieder her.

Vor elf Monaten hatte Präsident Abdul Latif Rashid ein von Amtsvorgänger Jalal Talabani erlassenes Sonderdekret von 2013 aufgehoben, das Sako offiziell als Oberhaupt der chaldäischen Kirche bezeichnete und ihm weitreichende Befugnisse zur Verwaltung kirchlicher Stiftungsangelegenheiten einräumte. Sako hatte daraufhin seinen Amtssitz in Bagdad verlassen und sich ins kurdische Erbil zurückgezogen. Auf Einladung von Ministerpräsident al-Sudani kehrte er im April nach acht Monaten Exil nach Bagdad zurück.

Das Oberhaupt der größten christlichen Kirche des Irak mit rund einer halben Million Mitgliedern wird am 4. Juli 75 Jahre alt. Sako, der seit 2013 Patriarch und seit 2018 Kardinal ist, ist Verfechter eines freien, demokratischen Irak mit gleichen Rechten für alle Bürgerinnen und Bürger.