IQB-Bildungstrend: Hamburgs Neuntklässler in Englisch auf Platz eins
Laut „IQB-Bildungstrend 2022“ haben sich die Kompetenzen der Hamburger Neuntklässler im Fach Deutsch weniger verschlechtert und im Fach Englisch stärker verbessert als in anderen Bundesländern. Sie lägen im bundesweiten Vergleich in Deutsch und Englisch jetzt durchschnittlich auf Platz 4, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) laut Mitteilung seiner Behörde von Freitag. Im Bereich „Englisch Zuhören“ verbesserte sich Hamburg laut Schulbehörde im Vergleich der vorangegangenen IQB-Länderstudien von Platz 3 im Jahr 2009 auf Platz 1 im Jahr 2022. Die Ergebnisse machten Mut, aber es bleibe noch viel zu tun, sagte Rabe.
Im Bereich „Englisch Lesen“ verbesserte sich Hamburg von Platz 7 (2009) auf Platz 2 (2022). Im Bereich „Deutsch Lesen“ erfolgte eine Verbesserung von Platz 14 (2009) auf Platz 10 (2022), im Bereich „Deutsch Zuhören“ von Platz 13 (2009) auf Platz 3 (2022) und im Bereich „Deutsch Rechtschreibung“ von Platz 15 (2009) auf Platz 5 (2022).
Zum allgemeinen, in Hamburg allerdings geringeren Leistungsrückgang im Bereich „Deutsch“ hieß es aus der Behörde, Schulschließungen und Unterrichtsunterbrechungen während der Corona-Pandemie hätten vermutlich gerade hier deutliche Spuren hinterlassen. Zudem habe sich die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft verändert: Im Bundesdurchschnitt stieg laut Schulbehörde der Anteil von Jugendlichen aus sozial schwachen Familien und aus Familien mit Migrationshintergrund. Sie hätten in Deutsch öfter sprachliche Schwierigkeiten und häufiger geringere Lernerfolge, hieß es. Aufgrund der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft belegten die Stadtstaaten bei Ländervergleichen im Bereich „Deutsch“ in der Regel die letzten Plätze. Die Verbesserung Hamburgs sei deshalb besonders auffällig.
„Dort wo wir gezielt politisch eingegriffen haben, sind die Leistungen besser geworden. So steht die Verbesserung in Rechtschreibung sehr klar im Zusammenhang mit unserer 2015 gestarteten Rechtschreiboffensive“, sagte Rabe. Im Bereich „Lesen“ sei hingegen die Wirkung der 2019 gestarteten Leseoffensive an Grundschulen „offensichtlich noch nicht bis zur Klassenstufe 9 hochgewachsen“.
Die Platzierungen im Bereich „Englisch“ kommentierte Rabe mit den Worten: „Klar, in Englisch waren Hamburgs Schülerinnen und Schüler schon immer gut. Dass nach den guten Ergebnissen der ersten beiden Lernstandsuntersuchungen allerdings die Leistung noch einmal so stark gesteigert werden konnte, ist ein wirklich überragender Erfolg.“