Internet-Süchte auf dem Vormarsch

Die Suchtberatungsstellen der Caritas in Berlin verzeichnen eine deutliche Zunahme an Ratsuchenden im Zusammenhang mit Gaming, Streaming, Social Media, Pornografie und Online-Shopping. In den vergangenen fünf Jahren hätten die darauf spezialisierten Caritasprojekte 44 Prozent mehr Ratsuchende registriert, teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung am Mittwoch mit. Die Caritas habe deshalb ihre Angebote unter dem Dach eines Zentrums für Verhaltenssucht gebündelt.

Dazu gehören das Café Beispiellos und die Beratungsstelle Lost in Space in der Wartenburgstraße in Berlin-Kreuzberg. Hier bekämen Betroffenen und Angehörige Beratung und Nachsorge bei Glücksspielsucht sowie bei Computerspiel- und Internetsucht. Angeboten werden Einzel-, Paar- und Gruppengespräche. Aus der Caritasberatung heraus seien zudem bereits 22 Selbsthilfegruppen entstanden, hieß es.

Café Beispiellos mobil und Lost in Space mobil in der Urbanstraße böten Frühinterventionen bei exzessivem Glücksspiel- und Mediennutzungsverhalten an. Das Präventionsprojekt „Digital voll normal?!“ kläre an Berliner Schulen über Medienabhängigkeit auf. Die Caritas biete ferner neben persönlicher Beratung auch anonyme Onlineberatung über die Webseite verhaltenssucht-berlin.de an.

Unterstützt wird das Zentrum für Verhaltenssucht von der Berliner Gesundheits- und Bildungsverwaltung. „Mir ist es ein Anliegen, Suchtentwicklungen möglichst frühzeitig entgegenzuwirken beziehungsweise bereits erkrankte Menschen gut auf ihrem Weg der Krankheitsbewältigung zu begleiten“, erklärte Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD).