Artikel teilen:

Internet-Community feiert 25 Jahre Grimme-Online-Award

Der seit 25 Jahren verliehene Grimme-Online-Award werde als “Leuchtturm zur Orientierung in der digitalen Welt immer wichtiger”, so NRW-Medienminister Liminski bei der Jubiläumspreisverleihung in Essen.

NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) sieht im Grimme-Online-Award (GOA) einen Leuchtturm der Orientierung. Solche Leuchttürme brauche es “auch und gerade im Netz”, sagte Liminski am Mittwochabend zum Auftakt des 25-Jahr-Jubiläum der Auszeichnung im Essener Colosseum. “Wenn wir heute feiern, tun wir das, weil das Netz nicht nur ein Ort für Hass und Hetze, Schmutz und Dreck ist, sondern auch für viel Gutes und Schönes”, sagte Liminski. Der vom Grimme-Institut in Marl vergebene Preis für publizistische Leistungen im Internet wurde 2000 erstmals verliehen.

Instituts-Direktorin Cigdem Uzunoglu sagte, die Bedeutung des Preises liege auch darin, dass der GOA nicht nur Orientierung, sondern auch Diskursräume schaffe. “Das Internet entwickelt sich ja rasant”, so Uzunoglu, die im Januar die Leitung des Grimme-Instituts übernommen hat: “Man kann heute im Internet rumsurfen und bekommt gar nicht mit, dass da KI mit im Spiel ist.” Daher sei nicht nur die Orientierung “Grundpfeiler unserer wehrhaften Demokratie. Wir müssen gerade auch im Netz wehrhafte Diskursräume schaffen”, forderte Uzunoglu.

Die Preisträger wurden erst im Laufe des Abends bekanntgegeben. Die erste Auszeichnung ging in der Kategorie Kultur und Unterhaltung an das Online-Spiel “Herbst ’89 – Auf den Straßen von Leipzig” der Stiftung Deutsches Historisches Museum. Parallel zur Ausstellung “Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können” lädt das Spiel ein, in der Form einer Graphic Novel zu fragen, ob die deutsch-deutsche Geschichte nicht auch ganz anders hätte ablaufen können.

Auch der Laudator, der Freiburger “Tatort-Kommissar” Hans-Jochen Wagner, zeigte sich von dem Spiel begeistert. Er sei “auf eine Waldorf-Schule gegangen und garantiert kein Gamer”. Er habe aber Stunden mit “Herbst “89 – Auf den Straßen von Leipzig” verbracht und “viel Neues gelernt”, so Wagner.

Ein zweiter Grimme-Online-Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung ging an “Little Monsters”, einen Instagram-Kanal des WDR, der sich mit sozialen Ängsten und Themen der mentalen Gesundheit und Unsicherheiten in sozialen Alltagssituationen beschäftigt. Der erst Anfang 2025 gestartet Lebenshilfe-Kanal versteht sich als Safe Space für junge Menschen und hat bereits über 200.000 Abonnenten.