Ein einziger Begriff für über 1.000 Jahre Musikgeschichte? Schwierig, finden die Veranstalter des Augsburger Mozartfestes. Sie wollen “Klassik” nun auf ungewohnte Weise präsentieren.
Das internationale Augsburger Mozartfest soll dieses Jahr musikalische Grenzen sprengen. Es läuft vom 16. Mai bis 1. Juni unter dem Titel “Out of the Box”, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Das Festival präsentiert demnach herausragende internationale Künstlerinnen und Künstler, die sich stilistisch nicht festlegen lassen.
Simon Pickel, künstlerischer Leiter des Mozartfestes, erklärte im Hinblick auf den Terminus “Klassik”: “Ein einziger Begriff für mittlerweile über 1.000 Jahre Musikgeschichte? Schwierig! Eigentlich kann man den Unterschied zwischen ‘klassischer’ und ‘nichtklassischer’ Musik kaum benennen, ohne sofort widerlegt zu werden.” Pickel ergänzte: “Da starre Kategorien sowieso wenig helfen, erheben wir die ‘Out of the Box’-Perspektive zum zentralen Prinzip für das Mozartfest und zeigen, wie inspirierend es sein kann, künstliche Grenzen aufzuheben und Stile, Epochen und Genres sinnvoll neu miteinander zu kombinieren.”
Augsburgs Kulturreferent Jürgen K. Enninger ergänzte, das Mozartfest sei “eine Einladung, Musik neu zu entdecken – facettenreich, inspirierend und jenseits aller Schubladen”.
Zu den angekündigten Musikern und Ensembles gehört das Leonkoro-Quartett, laut Veranstaltern eines der weltweit gefragtesten jungen Streichquartette. Auch die Akademie für Alte Musik Berlin, der Jazz-Pianist Iiro Rantala, zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker, das Mahler Chamber Orchestra sowie die Bayerische Kammerphilharmonie und die Sopranistinnen Nikola Hillebrand und Patricia Nolz stehen etwa im Programm.
Das Augsburger Mozartfest erinnert an Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Dessen Familie stammt aus dem Pfaffenwinkel westlich von Augsburg, wo im Kloster Oberschönenfeld 1331 der Name Mozart erstmals erwähnt wurde. In Augsburg steht unweit des Doms das Geburtshaus von Leopold Mozart (1719-1787), Vater des Musikgenies. In dem Haus befindet sich heute ein Museum. Leopold zog später nach Salzburg, wo sein Sohn Wolfgang Amadeus geboren wurde.