Interkulturelle Woche zeigt „Multikulti“ in Pforzheim

„Neue Räume“ lautet das Motto der 48. „Interkulturellen Woche“ vom 24. September bis 1. Oktober. In der Stadt Pforzheim beteiligen sich knapp 30 Organisationen mit über 30 Veranstaltungen an der bundesweiten Aktion. „Ich freue mich, dass wir inzwischen ein gutes Netzwerk gebildet haben“, sagte Mirzeta Haug von der koordinierenden Evangelischen Erwachsenenbildung Pforzheim am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms.

Die „Interkulturelle Woche“ findet seit 1975 jährlich rund um den „Tag des Flüchtlings“, dem letzten Freitag im September, statt. Ein breites Programm haben neben Pforzheim die Städte Reutlingen, Lörrach und Lahr organisiert. Schirmherr der Pforzheimer „Interkulturellen Woche“, die hier auf rund einen Monat (17. September bis 15. Oktober) ausgeweitet wurde, ist Oberbürgermeister Peter Boch.

Anliegen der „Interkulturellen Woche“ sei es, die „unsichtbaren Schätze“ der diversen Einwohnerschaft Pforzheims sichtbar zu machen, sagten die Koordinatoren. In der Stadt leben laut der jüngsten Erhebung (2022) Menschen aus 140 Nationalitäten zusammen. 58 Prozent der knapp 130.000 Einwohner haben einen Migrationshintergrund.

Offiziell eröffnet wird die „Interkulturelle Woche“ am 19. September in der Stadtbibliothek mit einer Lesung. Autoren aus der Region lesen persönliche Geschichten. Ihr unterschiedlicher kultureller Hintergrund ermöglicht einen Perspektivenwechsel.

Erstmals mit im Programm in Pforzheim ist die deutsch-ukrainische Gesellschaft, deren Chor bei der Eröffnungsveranstaltung auftritt. Bereits am 17. September sorgt der „Fancy Woman Bike Ride Pforzheim“ für eine schrille Radtour durch die Stadt. Die „Fancy Frauen“ machen an dem Tag mit ihrer Aktion in weltweit 200 Städten darauf aufmerksam, dass Fahrradfahren in der Öffentlichkeit Frauen nicht in allen Ländern erlaubt ist.

Die Evangelische Kirche Pforzheim lädt am 24. September und am 1. Oktober zu Gottesdiensten ein. Pfarrer Stephen Lakkis, dessen Wurzeln im Libanon liegen, lädt außerdem zu einem Kochkurs für ein libanesisches Essen ein. Am Beispiel der biblischen Geschichte der Ester hält der Theologe am 29. September einen Vortrag zu „Interkulturellem Hass und Hoffnung“.

Mit „Pilgern für den Frieden“ erschließt die Pax Christi Gruppe Pforzheim Räume für Tiere und Natur. Konfessionsübergreifend sind die philosophischen Fragen, die bei der gesungenen Poesie auf dem interkulturellen Grabfeld zur Sprache kommen. „Neue Räume“ für ein Haus der Kulturen – das ist nicht zuletzt die Forderung, die sich alle Gruppierungen für mehr Begegnung in Pforzheim wünschen. (2185/13.09.2023)