Intendantin Demmer: „Wir werden den RBB neu erfinden“

Die finanzielle Schieflage beim RBB wird nach den Worten von Intendantin Ulrike Demmer noch eine Weile andauern. „Die finanzielle Situation des RBB ist weiterhin angespannt“, sagte Demmer am Dienstag auf der RBB-Rundfunkratssitzung zur Vorstellung des Wirtschaftsplans 2024 in Berlin. Die geplanten Einsparungen von 49 Millionen Euro seien für alle Beteiligten „eine echte Kraftanstrengung“. Demmer unterstrich: „Wir befinden uns in einem schmerzhaften Prozess.“ In dieser Lage werde der RBB neue Wege gehen müssen. „Wir werden den RBB neu erfinden“, sagte die Intendantin.

Im Finanzplan 2024 stehen laut dem Leiter der Hauptabteilung Finanzen, Claus Kerkhoff, rund 526 Millionen Euro an Erträgen Aufwendungen von knapp 523 Millionen Euro gegenüber. Das operative Ergebnis liegt laut Kerkhoff nach Abzug weiterer Punkte bei minus 1,6 Millionen Euro.

Im Zuge der geplanten Einsparungen machte Verwaltungsratsvorsitzender Benjamin Ehlers deutlich, dass es bei den Tarifgehältern „eine Nullrunde geben muss“. Tariferhöhungen für 2024 halte er für „sehr schwierig“. Der Rundfunkrat stimmte im Anschluss nach der Aussprache dem Finanzplan 2024 zu.

Der RBB war im Sommer 2022 in eine tiefe Krise geraten. Die frühere Intendantin Patricia Schlesinger musste ihr Amt nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Verschwendung abgeben. Gegen sie, ihren Ehemann Gerhard Spörl, den früheren Vorsitzenden des RBB-Verwaltungsrats Wolf-Dieter Wolf und zwei weitere ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung des Senders ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin wegen des Verdachts der Untreue und Verschwendung.