Das Grundgesetz ist aus Sicht der Integrationsbeauftragten Reem Alabali-Radovan (SPD) das Fundament für alle Menschen in der Bundesrepublik – was aus ihrer Sicht noch fehlt, ist eine zeitgemäße Mentalität.
Die Integrationsbeauftragte des Bundes, Reem Alabali-Radovan (SPD), hat angesichts gesellschaftlicher Spannungen für ein neues deutsches Wir-Gefühl geworben. “Wir – das sind alle Menschen, die in Deutschland leben. Das sind die, die seit Generationen hier leben, genauso wie die, die dazukommen. Vor 20 Jahren oder gestern”, sagte die Staatsministerin am Mittwoch bei der Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration in Berlin.
Für dieses Wir-Gefühl sei es aber notwendig, nicht länger in “die und wir” zu unterteilen, so Alabali-Radovan weiter. Es gebe zwar viele Unterschiede zwischen den Menschen in Deutschland, doch ein gemeinsames Fundament, das von allen zu respektieren sei: das Grundgesetz und die freiheitlich-demokratische Grundordnung. “Ein neues deutsches Wir weiß, dass der Zufall des Geburtsortes niemand zu besseren oder schlechten Deutschen macht. Dass es keine Deutschen erster und zweiter Klasse gibt. Dass es Deutschsein nicht auf Widerruf gibt.”
Reem Alabali-Radovan (34) wurde als Kind irakischer Eltern in Moskau geboren und ist in Schwerin aufgewachsen. Sie ist Mitglied der chaldäisch-katholischen Kirche.
Zur Initiative kulturelle Integration unter Moderation des Deutschen Kulturrats gehören Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartner, Länder und kommunale Spitzenverbände.