Forderung nach erleichtertem Familiennachzug für Flüchtlinge

Mit einer Installation am Brandenburger Tor in Berlin haben das Kinderhilfswerk terre des hommes und der Flüchtlingsverein „Pro Asyl“ auf das Schicksal getrennter Flüchtlingsfamilien aufmerksam gemacht. Damit wollten sie die Regierungsparteien an ihr Versprechen über erleichterten Familiennachzug für Geflüchtete erinnern, teilte terre des hommes am Dienstag in Osnabrück mit. Bundestagsabgeordnete und Passanten wurden eingeladen, lebensgroße Silhouetten von getrennten Familien zusammenzuführen.

Die Bundesregierung habe im Koalitionsvertrag 2021 versprochen, den Familiennachzug zu erleichtern, sagten die Initiatoren der symbolischen Aktion. Für zehntausende Familien, die auf der Flucht getrennt wurden, sei diese Zusage ein Hoffnungsschimmer gewesen. Zwei Jahre später scheine die Ampel-Koalition dieses Versprechen auf Eis gelegt zu haben, kritisierten die beiden Organisationen. „Wir fordern die Bundesregierung auf, das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und den Familiennachzug zu erleichtern.“

Während sich in Deutschland viele darauf vorbereiteten, zu Weihnachten ihre Familien zu besuchen, blieben viele Flüchtlingsfamilien getrennt, weil Gesetze nicht geändert würden und die Verfahren jahrelang dauerten. „Es ist kinderrechtlich völlig inakzeptabel, dass Familienangehörige jahrelang getrennt sind, weil deutsche Behörden nicht ausreichend ausgestattet und digitalisiert sind“, sagte Sophia Eckert, Migrations- und Rechtsexpertin bei terre des hommes. „Kinderrechte sind unverhandelbar und dürfen nicht gegen etwaige Herausforderungen der Kommunen ausgespielt werden.“