Initiative “Igel in Bayern” erfasst deutschlandweite Daten

Der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) ruft die Bevölkerung in Bayern auf, lebendige und tote Igel online zu melden. Das Bürgerforschungsprojekt „Igel in Bayern“ wolle noch mehr über die Verbreitung und Gefährdung des Igels erfahren, heißt es in einer Mitteilung am Donnerstag. Da der Igel in ganz Deutschland gefährdet sei, habe sich der LBV mit der Deutschen Wildtierstiftung, dem Naturschutzbund (NABU) und weiteren Partnern zusammengeschlossen. Vom 17. bis 27. Mai laufe eine deutschlandweite Zählung.

Gemeinsam wollen die Projektpartner herausfinden, wie es dem Igel sowohl in Bayern als auch in den übrigen Teilen Deutschlands geht, heißt es weiter. Anlass der deutschlandweiten Datenerfassung seien die Ernennung des Igels zum Tier des Jahres 2024 durch die Deutsche Wildtierstiftung sowie eine unklare Datenlage. Derzeit stehe der Igel sowohl in Bayern als auch bundesweit auf der „Vorwarnliste“ der Roten Liste der Säugetiere. Expertinnen und Experten befürchten schon lange einen Abwärtstrend.

„Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder die Mähroboter in der Nacht – all dies gefährdet den Lebensraum des Igels“, sagt die LBV-Igelexpertin Angelika Nelson der Mitteilung zufolge. Es sei zu befürchten, dass der Igel in naher Zukunft in die Kategorie „Gefährdet“ eingestuft werden muss.

Laut dem Naturschutzverband findet das Projekt „Igel in Bayern“ bereits zum zehnten Mal statt. In Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wertet der LBV die gesammelten Melde-Daten aus. Ziel sei es, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen des Igels und weiterer gefährdeter Säugetiere, wie dem Maulwurf, zu etablieren.(00/1525/16.5.2024)