Inhaftierte Menschenrechtlerin: Mehr Gewalt in Iran-Gefängnissen
Die inhaftierte iranische Menschenrechtlerin Narges Mohammadi berichtet von einer massiven Zunahme sexualisierter Gewalt in iranischen Gefängnissen vor dem Jahrestag der Proteste am Samstag. „In den vergangenen Monaten wurden wir Zeugen sexueller Gewalt gegen Frauen, seelischer Gewalt durch Verlegung in psychiatrische Anstalten, fingierter Anklagen, physischer Folter und brutaler Schläge“, zitiert die „Welt“ (Freitag) aus einem aus dem Teheraner Evin-Gefängnis geschmuggelten Brief Mohammadis.
Je näher der Jahrestag des Aufstandes der Bevölkerung und des Todes von Jina Mahsa Amini rücke, desto härter werde das Vorgehen des Regimes: „Es geht darum, eine Atmosphäre der Angst und des Schreckens zu erzeugen.“
In dem Brief schildert sie mehrere Fälle sexualisierter Misshandlungen aus eigener Anschauung. Seit Jahren erlebe sie immer wieder solche Vorkommnisse, so Mohammadi, die seit 1998 mehrfach zu langen Gefängnisstrafen verurteilt wurde: „In dieser Form und in dieser Härte, solche Schläge, Wunden und Verletzungen auf den Körpern der Frauen und solche Berichte von sexueller Gewalt gegen sie und von sexuellem Missbrauch habe ich noch nicht erlebt.“ Die Vereinten Nationen und internationale Akteure müssten alles tun, um der Gewalt gegen Frauen im Iran Einhalt zu gebieten.