Es ist die höchste Auszeichnung der EU für Menschenrechte: der Sacharow-Preis. Am heutigen Dienstag werden zwei Journalisten aus Georgien und Belarus geehrt, die für ihre Arbeit in Haft sitzen.
Das Europäische Parlament verleiht am heutigen Dienstag den Sacharow-Preis für geistige Freiheit. Preisträger sind die Journalisten Andrzej Poczobut und Msia Amaghlobeli aus Belarus und Georgien. Da sie in ihren Heimatländern in Haft sitzen, können sie den Preis nicht in Straßburg von Parlamentspräsidentin Roberta Metsola selbst entgegennehmen, sondern werden bei der Zeremonie vertreten.
Poczobut ist Journalist in Belarus und Kritiker der Regierung von Alexander Lukaschenko. Er gilt als Symbolfigur im Kampf für Freiheit und Demokratie in dem Land. Seit 2021 sitzt er in Haft. Amaghlobeli ist seit Anfang des Jahres in Georgien im Gefängnis – wegen ihrer Teilnahme an regierungskritischen Demonstrationen. Sie sei die erste weibliche politische Gefangene in dem Land im Südkaukasus seit dessen Unabhängigkeit und damit zu einer Symbolfigur der prodemokratischen Bewegung geworden, so das EU-Parlament.
Mit dem Sacharow-Preis zeichnet das Parlament seit 1988 Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich gegen Unterdrückung und für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Benannt ist die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989).