Informatiker Ebert: KI kann vom Menschen Moral lernen

Wie wird Künstliche Intelligenz nicht zur Gefahr, sondern zur moralisch vertretbaren Unterstützung? Das war Thema einer Debatte beim Katholikentag – mit überraschenden Perspektivwechseln.

“KI spiegelt unsere eigene Moral”. Das sagte Christof Ebert beim Katholikentag in Erfurt. Der Informatiker und Unternehmer aus Stuttgart erklärte am Donnerstag: “Es hängt von uns selber ab, dass wir was Gutes daraus machen. Wir können die Systeme gestalten, wir müssen die Weichen stellen.”

Ebert empfahl den Zuhörern, in ihre eigene ethische Kompetenz zu investieren: “Setzen Sie sich klare Werte und leben sie.”

Mit Blick auf den militärischen Bereich wies Patrick Sensburg darauf hin, jetzt müssten Grenzen definiert werden. Der Präsident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr formulierte: “Bis zu welcher Ebene lasse ich der KI die Entscheidungsmacht und wo muss ich die kontinuierliche Hoheit über die Entscheidung zurücknehmen?”

Auch der Alltag wird von KI beeinflusst, oft sogar unbewusst: “KI befördert Gleichmacherei statt Vielfalt”, sagte Katharina Schüller. Die Statistikerin aus München mahnte, man müsse sich bewusst machen, dass KI das menschliche Weltbild nicht nur abbilde, sondern auch forme. Sie erklärte, das Messbare erscheine in der öffentlichen Wahrnehmung auch als relevant. Sie forderte dazu auf, sich öfter mal aktiv aus der künstlichen, virtuellen Welt und aus der Nachrichtenflut herauszunehmen.