Influencerin Josephine Teske: Gemeinsames Beten für Israel hilft

Die Bilder aus dem Krieg im Nahen Osten machen sprachlos. Die Kirchen rufen zum Gebet auf. Aber kann Beten wirklich etwas bewirken? Drei Fragen an die Hamburger Pastorin Josephine Teske.

Smartphone griffbereit: Josephine Teske in der Matthias-Claudius-Kirche im Hamburger Stadtteil Meiendorf-Oldenfelde
Smartphone griffbereit: Josephine Teske in der Matthias-Claudius-Kirche im Hamburger Stadtteil Meiendorf-OldenfeldeTimo Teggatz

Josephine Teske ist Pastorin, Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und eine bekannte christliche Influencerin. Auf Instagram folgen ihr unter dem Namen „seligkeitsdinge“ mehr als 40.000 Followerinnen und Follower. In unserem Interviewformat „Drei Fragen an“ spricht die Pastorin der Nordkirche über den Sinn vom Beten in Zeiten von Krieg und Krisen.

Es herrscht Krieg in Israel. Die EKD, der Papst… Alle Welt ruft zum Gebet auf. Was soll das helfen?
Josephine Teske:
Gebet hilft immer. Wenn wir selbst keine Worte haben oder unsere Gedanken nicht in Worte fassen können – dann hilft es, ein Gebet von anderen zu lesen, zu hören und vielleicht auch zu teilen. Wo wir selbst Sprachlosigkeit erfahren, da hilft es, in die Kirche zu gehen und zu beten. Zu spüren: Ich bin nicht allein. Und die Kraft des Gebets in Gemeinschaft zu spüren.

Ich weiß nicht ob ein Gebet etwas verändern wird in der Welt. Aber ich weiß, es kann etwas in uns verändern. Wir können loslassen, anklagen, zweifeln, hoffen und bitten. Haben einen Adressaten für all das: Gott. Und wenn er es nicht aushält, wer dann?

 

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Was kann jeder und jede Einzelne von uns sonst noch tun? 
Sich klar gegen Antisemitismus positionieren und vor allem gegen Hass und Hetze einstehen. Und ich finde, die Weltsituation ist eh schwer auszuhalten. Es belastet uns, und das macht sich bemerkbar. Wenn wir als Christ:innen durch diese Welt gehen, wieso dann nicht das Gebot der Nächstenliebe einhalten und üben, jeden Tag aufs Neue. Dann verändern wir unser Umfeld und damit auch ein bisschen die Welt. Wenn wir liebevoll, geduldig und mit offenen Sinnen einander begegnen.

Was kann Kirche den Menschen in solchen Zeiten anbieten? 
Als Kirche haben wir in Krisenzeiten Worte, offene Ohren und Türen. Wir haben die Botschaft der Hoffnung, auf die wir uns stützen können, selbst wenn wir das Gefühl haben, die Welt ginge unter. Ich weiß nicht, ob wir Menschen deshalb mehr oder leichter erreichen. Aber für die, die sich nach dem, was Kirche zu bieten hat, sehnen, können wir eine große Hilfe und Anlaufstelle sein.