Esperanto ist bis heute die am weitesten verbreitete “Plansprache” der Welt. Sie wurde 1887 von dem jüdischen Augenarzt Ludwig Lejzer Zamenhof entwickelt, um Nationalismen zu überwinden.
Mehr als 1.100 Menschen aus 63 Ländern nehmen seit Sonntag am 110. Esperanto-Weltkongress im mährischen Brno (Brünn) teil. Auf dem Programm stehen laut Radio Prag bis zum 2. August Vorlesungen, Diskussionen und Wettbewerbe. Für die Kongressteilnehmer aus dem Ausland wurde für Sonntagabend ein tschechischer Kulturabend im Burghof von Spilberk vorbereitet. Die Solistin des Prager Nationaltheaters, Vanda Sipova, werde die Arie der Rusalka in Esperanto vortragen.
Esperanto ist bis heute die am weitesten verbreitete “Plansprache” der Welt. Sie wurde 1887 von dem jüdischen Augenarzt Ludwig Lejzer Zamenhof (1859-1917) entwickelt, um Nationalismen zu überwinden und zur Völkerverständigung eine gemeinsame Sprache für die gesamte Menschheit zu besitzen.
Esperanto ist bewusst einfach konstruiert und beruht auf nur sehr wenigen grammatikalischen Regeln. Die meisten Wörter stammen aus dem Lateinischen sowie romanischen, ein nicht geringer Teil auch aus germanischen Sprachen. Weniger stark vertreten sind slawische Bestandteile.
Nachdem die aufstrebende Esperanto-Bewegung durch nationalsozialistische und stalinistische Verfolgung in den 1930er/40er Jahren entscheidende Rückschläge hinnehmen musste, ist die Zahl der Sprecher seitdem weitgehend stabil beziehungsweise sogar leicht steigend.
Genaue Angaben gibt es nicht. Schätzungen gehen von 200 bis 2.000 Muttersprachlern und 500.000 bis zehn Millionen Esperanto-Zweitsprechern aus. Ein Großteil der Sprecher kommt aus Europa. Der Weltesperantobund hat seinen Sitz in Rotterdam und eine Filiale in New York, nahe den Vereinten Nationen. Der Deutsche Esperanto-Bund sitzt in Berlin.
Hauptanwendungsgebiete für die weltweite Sprechergemeinschaft sind Reisen, internationale Treffen, Brieffreundschaften sowie die Kommunikation über das Internet. Im Netz und in Computer-Softwares wird Esperanto zunehmend als Sprachoption angeboten. Seit 2012 übersetzt der Google-Translator auch von und nach Esperanto.