In Hamburg fahren ab Mitte 2025 autonome Shuttles

Im Hamburger Straßenverkehr werden ab Mitte 2025 autonome Shuttles unterwegs sein. Das Projekt „Alike“ starte dann schrittweise den Testbetrieb für autonomes On-Demand-Ridepooling in der Stadt, teilte die Hamburger Hochbahn am Freitag mit. Der On-Demand-Dienst Moia werde den VW ID.Buzz AD in Betrieb nehmen. Zudem sollen Fahrzeuge des Herstellers Holon erste Testfahrten durchführen. In beiden Fahrzeugtypen würden Sicherheitsfahrer mit an Bord sein. Der Testbetrieb erfolge in einem rund 37 Quadratkilometer großen Gebiet im Zentrum Hamburgs.

Der ID.Buzz AD von Volkswagen bietet laut Hochbahn Platz für bis zu vier Menschen und der Fahrzeugtyp von Holon für bis zu 15 Menschen. Beide führen vollelektrisch. Das am Freitag bekanntgegebene Testgebiet biete die ideale Voraussetzung, um autonomes Fahren unter anspruchsvollen Bedingungen zu testen und zugleich eine hohe Sichtbarkeit bei der breiten Öffentlichkeit zu erreichen, hieß es. Es erstrecke sich vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek.

Neben der technischen Umsetzung ziele das Projekt auch darauf ab, die gesellschaftliche Akzeptanz des autonomen Fahrens zu untersuchen, informierte die Hochbahn. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleite das Projekt wissenschaftlich, am Montag starte es die erste Phase der Begleitforschung. Diese umfasse eine repräsentative Umfrage, bei der bis Ende des Jahres mindestens 1.000 Teilnehmende befragt werden sollen. Die Umfrage soll Aufschluss darüber geben, wie die Öffentlichkeit auf autonome Verkehrsmittel reagiert und welche Bedürfnisse bei der weiteren Entwicklung berücksichtigt werden müssen.

Das Projekt „Alike“ wird laut Hochbahn von einem Konsortium aus sechs Partnern getragen: Die Hochbahn übernehme die Leitung, unterstützt durch den On-Demand-Dienst Moia, die Fahrzeughersteller Holon und Volkswagen Nutzfahrzeuge, das KIT als Forschungspartner sowie die Hamburger Verkehrsbeghörde. Das über einen Zeitraum von drei Jahren laufende Projekt erhalte eine Förderung in Höhe von 26 Millionen Euro durch das Bundesverkehrsministerium.

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn, sagte: „Im geplanten Betriebsgebiet leben mehr 300.000 Menschen. Das Projekt wollen wir nutzen, um zu lernen, wo genau autonom fahrende Fahrzeuge den öffentlichen Nahverkehr verbessern und damit den Menschen eine noch bessere Alternative zum privaten Pkw bieten können.“

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) erklärte: „Das autonome Ridepooling ist das fehlende Puzzlestück zwischen den klassischen Bussen und Bahnen sowie den individuellen Mobilitätsbedürfnissen der Menschen.“ Mit ihm entstehe eine ganz neue Säule im Öffentlichen Personennahverkehr und eine attraktive Alternative zum privaten Auto.