Impfungen gegen krebserregende HPV-Viren stark rückläufig
Immer weniger Menschen in Niedersachsen lassen sich gegen sogenannte Humane Papillomaviren (HPV) impfen. Gegenüber dem Vorjahr wurden nach Angabe der Krankenkasse DAK 31 Prozent weniger Kinder und Jugendliche gegen die sexuell übertragbaren Erreger geimpft, die bestimmte Krebserkrankungen auslösen können. Damit liegt der Rückgang der Impfbereitschaft in Niedersachsen deutlich über dem Bundesschnitt von 25 Prozent weniger Impfungen gegenüber 2022. Besonders stark ist der Rückgang mit 44 Prozent den Angaben zufolge bei 15- bis 17-jährigen Jungen.
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) nannte die Zahlen „besorgniserregend“ und bezeichnete das Impfen als „Primärprävention“. Um Kinder und Jugendliche vor virusinduzierten Krebserkrankungen zu schützen, müsse verstärkt über HPV-Impfungen informiert werden. „Auch die Eltern müssen für die Bedeutung dieser Impfung sensibilisiert werden. Dafür entwickeln wir eine zielgenaue und adressatengerechte Aufklärungskampagne“, kündigte Philippi an.
Für die Analyse ließ die DAK nach eigenen Angaben Abrechnungsdaten von rund 74.500 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren auswerten. Geprüft wurden anonymisierte Versichertendaten aus den Jahren 2017 bis 2022.