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Im Südwesten droht Engpass bei Diabetes-Versorgung

In Baden-Württemberg droht eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung für Menschen mit Diabetes und Hormonstörungen. Steigenden Patientenzahlen steht ein Mangel an Fachkräften gegenüber, wie das Gesundheitsministerium in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion einräumt. In den kommenden Jahren könnte sich die Lage durch eine Pensionierungswelle unter Ärzten zuspitzen.

Zwar ist die Zahl der Spezialisten in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. So arbeiteten 2025 landesweit 110 Endokrinologen in Praxen, 21 mehr als noch 2020. Doch die Versorgung konzentriert sich dem Ministerium zufolge stark auf Ballungsräume wie Stuttgart, Ulm oder Heidelberg. Viele Landkreise haben demnach keinen einzigen Kinderdiabetologen. Gleichzeitig betreuen Hausärzte 97 Prozent der Diabetes-Patienten und sind damit die zentrale Säule der Versorgung.

Die Personalnot dürfte sich in naher Zukunft verschärfen. Aus den Daten des Ministeriums geht hervor, dass rund ein Viertel der Fachärzte in den kommenden Jahren das Rentenalter erreicht. Wie diese Lücken geschlossen werden können, ist unklar. Das Ministerium hebt hervor, dass keine Prognosen möglich seien, wie viele Medizinstudenten sich für diese Fachrichtungen entscheiden werden. (1755/17.07.2025)