Im Südsudan droht gebietsweise eine Hungersnot

Folgen jahrelanger Konflikte und neue Überschwemmungen verschlimmern die Ernährungslage. Hinzu kommen Hunderttausende Kriegsvertriebene aus dem benachbarten Sudan. Experten warnen vor einer Katastrophe mit Ansage.

In einigen Gebieten des Südsudan droht laut Experten eine Hungersnot. Von Juli bis September seien voraussichtlich 8 bis 9 Millionen Menschen – das entspricht bis zu 70 Prozent der Bevölkerung – auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, teilte eine Frühwarneinrichtung der US-Entwicklungsbehörde USAID in Washington am Dienstag mit. Es werde erwartet, dass der akute Mangel sich vor allem im Grenzgebiet zum Bürgerkriegsland Sudan und in nordöstlichen Landesteilen zu einer Katastrophe ausweite.

Als Grund werden jahrelange Konflikte und Überschwemmungen genannt, welche die Lebensgrundlagen und die Krisenfestigkeit verminderten. Hinzu kommen neben der anhaltenden Wirtschaftskrise auch eine hohe Zahl von zurückkehrenden Flüchtlingen aus dem Sudan und erwartete Gewalt im Vorfeld der geplanten Wahlen im Dezember. Außerdem rechnen die Fachleute für die Regenzeit mit Überschwemmungen, die schlimmer ausfallen dürften als in vorangegangenen Jahren.

Wenn schweres Hochwasser in Verbindung mit der Konfliktdynamik dazu führe, dass Haushalte längere Zeit von Versorgungs- und Einkommensquellen oder Hilfslieferungen abgeschnitten seien, würde es vom Sommer bis Anfang 2025 zu einer Hungersnot – nach einer internationalen Klassifizierung IPC-Phase 5 – kommen, hieß es.