Artikel teilen:

Im Gedenken an Hiroshima 100.000 Origami-Kraniche gefaltet

Ein Bündnis aus Friedensorganisationen hat knapp 100.000 Origami-Kraniche gesammelt. Die gefalteten Papiervögel erinnerten an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren, teilte die Initiative „Ohne Rüstung Leben“ am Montag in Stuttgart mit. Rund ein Viertel der Kraniche wurde jetzt in 18 Kartons nach Hiroshima geschickt.

Bei der Aktion „Sadakos Kraniche“ hatten Initiativen wie die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, das Frauennetzwerk für Frieden, die Naturfreunde Deutschlands, das Netzwerk Friedenskooperative und Ohne Rüstung Leben im August 2024 gemeinsam dazu aufgerufen, Origami-Kraniche zu falten und einzusenden. Schulklassen und Kindergärten beteiligten sich ebenso wie Kirchengemeinden und Familien.

Die Aktion ist nach Sadako Sasaki benannt. Sie war zum Zeitpunkt des amerikanischen Atombombenabwurfs auf Hiroshima zweieinhalb Jahre alt und starb 1955 an Leukämie. Während ihres mehrmonatigen Krankenhausaufenthaltes hat sie nach Angaben ihres Bruders rund 1.600 Kraniche gefaltet. Nach einer japanischen Erzählung bekommt jeder, der 1.000 Origami-Kraniche faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt.

Die rund 25.000 nach Japan gesandten Kraniche werden in Hiroshima am Children’s Peace Monument, dem Denkmal für die getöteten Kinder, aufgehängt. Die restlichen Kraniche werden in den nächsten Tagen in Deutschland bei Gedenkveranstaltungen genutzt.

Bei den Angriffen der US-Luftwaffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 kamen über 200.000 Menschen ums Leben – viele verbrannten sofort, andere starben in den folgenden Wochen und Monaten an den Folgen der radioaktiven Strahlung. (1931/04.08.2025)