ifo-Forscher: Arbeitsverbot bei Geflüchteten lockern

 Das Münchner ifo-Institut plädiert für eine Lockerung des Arbeitsverbots für Geflüchtete. „Wegen des Arbeitskräftemangels und des engen Spielraums bei den öffentlichen Finanzen ist es sinnvoll, Geflüchtete mit guter Bleibeperspektive so früh wie möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sagte Panu Poutvaara, Leiter des ifo-Zentrums für internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung am Montag in München. „Sie zahlen dann auch Steuern und Sozialabgaben.“

Poutvaara weiter: „Geflüchtete, die bereits arbeiten, sollten nicht befürchten müssen, dass ihnen die Arbeitserlaubnis wieder entzogen wird.“ Für Asylsuchende aus sicheren Herkunftsländern sollten die Beschränkungen aber beibehalten werden.

Reformbedarf sieht der Forscher bei der Anerkennung beruflicher Qualifikationen von Flüchtlingen. So seien allein in Bayern sieben Stellen dafür zuständig. Die geforderten Unterlagen, Kosten und auch Ergebnisse der Prüfungen seien uneinheitlich. „Die Anerkennungsstellen benötigen dringend mehr Personal. Außerdem sollten die Zuständigkeiten gebündelt und digitalisiert werden“, sagte er.

Der Experte empfahl außerdem gemeinnützige Arbeit für Geflüchtete, die weder arbeiteten noch an einem Sprach- oder Integrationskurs teilnähmen.