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Tierschützer kritisieren japanische Finnwal-Jagd

Die Tierschutzorganisation „International Fund for Animal Welfare“ (IFAW) hat die in Japan wieder aufgenommene Finnwal-Jagd kritisiert. Erstmals seit 2011 mache das Land wieder Jagd auf die vom Aussterben bedrohten Tiere, teilte IFAW am Dienstag in Hamburg unter Verweis auf einen Bericht der japanischen Rundfunkgesellschaft NHK mit. Japanische Walfänger hätten kürzlich den ersten Finnwal getötet.

Japan hatte sich laut IFAW 2019 aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) zurückgezogen und den kommerziellen Fang von Zwerg-, Bryde- und Seiwalen wieder aufgenommen. Im Juli dieses Jahres habe die Fischereibehörde des ostasiatischen Landes eine Fangquote von 59 Finnwalen genehmigt. Die Tierschutz-Organisation appellierte an Japan, die Entscheidung für den Walfang rückgängig zu machen, der IWC wieder beizutreten und deren Walfang-Moratorium anzuerkennen.

„Wir sind entsetzt, dass Japan zusätzlich zu den Quoten für Bryde-, Zwerg- und Seiwale seine kommerziellen Walfangaktivitäten auf die Jagd von 59 Finnwalen ausgeweitet hat“, erklärte Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter des IFAW in Deutschland. Die Entscheidung untergrabe die weltweiten Bemühungen zum Schutz der Wale, die angesichts der weitreichenden Bedrohung dieser Tiere besonders wichtig seien.

Dinkelmeyer kritisierte zudem, die zum Einsatz kommenden Sprengharpunen töteten Wale oft nicht sofort, was einen langsamen und schmerzhaften Tod der Tiere zur Folge habe. „Aus Island wissen wir, dass mindestens 50 Prozent der Wale lange leiden.“