IFAW fordert besseren Schutz des Nordatlantischen Glattwals

Der Nordatlantische Glattwal droht laut dem International Fund for Animal Welfare (IFAW) weiterhin auszusterben. Die am Mittwoch vom Atlantic Right Whale Consortium veröffentlichte Bestandsschätzung gehe von 372 Tieren aus, damit gehörten die Wale weiterhin zu einer der am stärksten bedrohten Tierarten weltweit, teilte der IFAW in Hamburg mit. Der drastische Rückgang der Wale habe sich zwar verlangsamt, von einem Wendepunkt könne jedoch nicht die Rede sein. IFAW-Kampagnenleiter Andreas Dinkelmeyer erklärte, die Nordatlantischen Glattwale vor dem Aussterben zu bewahren, werde nur gelingen, „wenn wir den allgemeinen Gesundheitszustand der Population verbessern, indem etwa die Regularien für niedrigere Schiffsgeschwindigkeiten oder von in der Fischerei eingesetzten Fanggeräte verschärft werden“.

Die Nordatlantischen Glattwale sind laut IFAW vor allem durch unmittelbare, vom Menschen verursachte Bedrohungen wie Unterwasserlärm, Schiffskollisionen oder dem Verheddern in Fanggeräten gefährdet. Neben schweren oder tödlichen Verletzungen könnten diese Faktoren die allgemeine Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere beeinträchtigen. Darüber hinaus wirke sich auch der Klimawandel langfristig auf die Population aus. Prognosemodelle und angepasste Schutzmaßnahmen seien essenziell, um die Tiere angemessen zu schützen und eine erhöhte Walsterblichkeitsrate im Nordatlantik zu vermeiden.