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Ideen für ein preiswertes Weihnachten – Tipps für Menü und Geschenke

Ohne Preisschock entspannt Weihnachten feiern – das wollen sicher alle Familien. Mit Planung kann das klappen. Verbraucherschützerinnen nennen Tipps und Tricks, ohne am Festgefühl zu kürzen.

Weihnachten ist für die meisten Menschen ein Höhepunkt des Jahres – ganz gleich, ob Christ oder nicht. Mit der geliebten Familie feiern, ein besonders köstliches Essen und natürlich Geschenke; das wünschen sich wohl die meisten. Doch für viele ist das eine finanzielle Herausforderung. 2.900 Euro monatlich für eine vierköpfige Familie – Menschen unterhalb dieser Schwelle gelten als armutsgefährdet. Rund jede fünfte Person unter 16 Jahren lebt in einem Haushalt, der abgewohnte oder kaputte Möbel nicht ersetzen kann, teilt das Bundesamt für Statistik im November in Wiesbaden mit.

Tipps, wie das Fest auch mit weniger Geld gelingen kann, kennt die Verbraucherzentrale im benachbarten Mainz. “Auf ‘Deluxe’-Editionen im Supermarkt lässt sich leicht verzichten – der Genuss bleibt, das Budget freut sich”, versichert Ernährungsexpertin und Verbraucherschützerin Marlene Bär. “Ein selbst gemachter Strudel mit Kürbis, Feta und Walnüssen ist ein festliches Hauptgericht, das auch ohne teure Zutaten überzeugt.”

Bär rät zu einer guten Vorbereitung, da gerade für ein festliches Essen oftmals mehr als nötig zubereitet wird. Das gehe ins Geld. “Mit etwas Planung lässt sich die Menge besser einschätzen.” Pro Person reichen in der Regel für ein Zwei-Gänge-Menü etwa 100 Gramm Braten oder 125 Gramm Fisch – ebenso beim Dessert. Etwas mehr sollte es bei Gemüse, Kartoffeln oder Nudeln sein. Einen Portionsplaner für kostengünstiges Einkaufen bieten die Verbraucherexperten auf ihrer Internetseite an.

Einen besonderen Tipp hat sie für den Weihnachtsklassiker des Raclette-Essens, für den auch 150 Gramm Käse pro Gast ausreichten. “Sogenannte Reste lassen sich zum Beispiel am zweiten Weihnachtsfeiertag kreativ weiterverwerten – als entsprechende Raclette-Zutaten. Oder als bunten Gemüseauflauf; eine herzhafte Pfanne mit Ei und Kräutern wäre ebenso eine Möglichkeit.”

Unabhängig vom Anlass bieten die Verbraucherzentralen der Bundesländer mit dem IN FORM-Projekt “Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget” Hilfe an, um sich auch mit begrenzten finanziellen Mitteln lecker, gesund und nachhaltig zu ernähren. Angeboten werden etwa Workshops zu Fallen beim Einkauf und spezielle Kochtrainings für das ganze Jahr.

Mit Planung statt spontaner Schnellkäufe lässt sich auch bei den Geschenken so mancher Euro sparen.”Es gibt zum Beispiel bei Handys sogenannte Refurbished-Produkte, also gebrauchte, runderneuerte Geräte”, sagt Julia Gerhards von der Verbraucherzentrale in Mainz. Solche Angebote gibt es im Internet ebenso wie bei einer großen Kaufhauskette oder bei einem bundesweit bekannten Kaffeeverkäufer.

Bei Kleidung gibt es ähnliche Angebote – etwa in Outlet-Geschäften. Hochwertige Waren aus der Vorsaison gibt es dort zu vergleichsweise günstigen Preisen, andernorts bieten Kleiderflohmärkte gerade für Kindergrößen eine vielfältige und günstige Auswahl. Gutes muss nicht teuer sein. Dies trifft insbesondere zu, wenn es sich um etwas selbst Hergestelltes handelt – etwa eine liebevolle Figur aus Gartenholz.

Drei Kernfragen sollten sich Schenkende stellen:

1. Worüber freuen sich Familienmitglieder oder Freunde am meisten?

2. Wo gibt es die Geschenke preiswert – und in guter Qualität?

3. Wie hoch ist das Gesamtbudget für alle Geschenke?

Kein Geld ausgeben und trotzdem eine schöne Verpackung – auch das ist möglich, erklärt die Verbraucherschützerin: “Es gibt so schöne Kalender – da lassen sich für die Monate Januar bis November die Blätter, ohne die Tagesleisten natürlich, als Geschenkpapier nutzen.” Präsentbeutelchen hingegen lassen sich mit ein paar Nadelstichen aus abgelegten Kleidern fertigen.

Zu Vorsicht rät sie bei einem Geschenke-Blindkauf von Privatpersonen auf Wiederverkaufsportalen. “Es gibt dann keine Garantie, und da das Produkt vorher nicht geprüft werden kann, empfehle ich Barzahlung bei Selbstabholung – etwa bei gebrauchten Fahrrädern oder Sportgeräten.” Auch Gutscheine sind schwierig, denn werden sie nicht zeitnah eingelöst, verlieren sie durch die Inflation an Wert – oder sie werden unglücklicherweise einfach vergessen.

Das kann mit exklusiven Privatevents nicht passieren. Gerhards Expertin: “Ein langer Kinofilm-Abend daheim mit Knabberspaß und vielen Freunden ist unvergesslich und einzigartig.” Eine geführte Entdecker-Wanderung zu einem verwunschenen Felsen oder einem geheimen Bachufer bietet sich ebenfalls an. Die Erinnerung an einen gemeinsamen Tag des Glücks schafft Verbindung zu den Teilnehmenden. Und hinterher lassen sich Fotos an die Gäste verteilen.