Von Bischof Markus Dröge
In der Sieben-Millionen-Metropole Hongkong leben 100000 Menschen neben der Glitzerwelt klimaanlagengekühlter Einkaufscenter oft auf nur einem Quadratmeter, ohne Fenster. Für die sogenannten Cage People ist eine Matratze in einem Holzverschlag ihr Schlafzimmer und Wohnzimmer zugleich. In Japan geht nach der Dreifachkatastrophe im Jahr 2011 – Erdbeben, Tsunami und Reaktorunfall im Atomkraftwerk Fukushima – das Leben weiter. Die Menschen kämpfen in dem hochindustrialisierten Land aber noch immer mit den Folgen der Katastrophe. 80 Kilometer vom zerstörten Kraftwerk entfernt ist es für die Kinder und Jugendlichen des Heims Horikawa wegen der atomaren Strahlung heute noch gesundheitsgefährdend, sich längere Zeit im Freien aufzuhalten. Das sind nur zwei Beispiele, die ich im Juni dieses Jahres auf der Reise mit dem Direktor des Berliner Missionswerkes nach Südostasien gesehen habe. Wir haben vier Länder besucht, Hongkong (China), Taiwan, Japan und Südkorea und dort intensive Gespräche mit unseren presbyterianischen Partnergemeinden geführt. Ziel der Reise war es, Projekte zu besuchen und neue Perspektiven für die Partnerschaftsarbeit zu gewinnen. Missionswerk und Landeskirche unterstützen zum Beispiel in Japan das Heim Horikawa – ein Zeichen der Solidarität nach der Dreifachkatastrophe –, in Taiwan ein Sozialprojekt für Familien von Seeleuten, in Korea ein religionspädagogisches Institut und eine Diakonieschwesternschaft.
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