Bayerischer Klima-Aktivist verschärft Hungerstreik

Ein Teilnehmer des Hungerstreik-Camps von Klima-Aktivisten im Berliner Invalidenpark will seinen Protest verschärfen. Wolfgang Metzeler-Kick aus Bayern kündigte am Donnerstag an, er werde von Freitag an auch auf Saft verzichten und nur noch Wasser, Salze und Vitamine zu sich nehmen. Er befand sich am Donnerstag nach eigenen Angaben seit 78 Tagen im Hungerstreik. Metzeler-Kick ist ein bekannter Klima-Aktivist der sogenannten „Letzten Generation“: Er studierte in München technischen Umweltschutz und lebt in Regensburg.

Um eine Klimakatastrophe zu verhindern und dafür die Abhängigkeit von fossilen Energien zu beenden, müssten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierung diese zunächst benennen, erklärte Metzeler-Kick. Er ist einer von vier im Camp verbliebenen Hungerstreikenden. Ein weiterer ehemaliger Teilnehmer des Camps befand sich nach Angaben der Ärztin Susanne Koch, die die Teilnehmer medizinisch betreut, am Donnerstag im Krankenhaus.

Der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell unterstützte die Forderung der Hungerstreikenden mit dem Argument, Worte eines Bundeskanzlers hätten neben denen eines Bundespräsidenten einen starken Einfluss auf die Gesellschaft. Es sei wichtig, dass ein Kanzler die Fakten über die drohende Klimakatastrophe benenne. Damit schaffe er sich den nötigen Rückhalt, um die Gesetzgebung zum Klimaschutz an entsprechenden Gerichtsurteilen auszurichten.

Der frühere Leiter des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme, Eicke Weber, unterstützte das Vorgehen der Hungerstreikenden mit den Worten, wenn nicht rasch gehandelt werde, werde es nicht einen Toten, sondern Millionen Tote geben. Das Problem sei erkannt, es gebe die technischen Möglichkeiten, es zu lösen. Diese seien überdies wirtschaftlich. (00/1582/23.05.2024)