Beim Rosenmontagsumzug in Mainz haben Hunderttausende Schaulustige gefeiert. Bei sonnigem Wetter und „super Stimmung“ hätten die Menschen gesungen und geschunkelt, teilte ein Sprecher des federführenden Mainzer Carneval-Vereins (MCV) dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Um 11.11 Uhr habe sich der gut sieben Kilometer lange Zug mit Motivwagen, Spielmannszügen und Fastnachtsgarden in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt in Bewegung gesetzt. Rund 9.500 Mitwirkende hätten sich angemeldet, mehr als 600.000 Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Straßen. Mainz zählt neben Köln und Düsseldorf zu den wichtigsten deutschen Fastnachtshochburgen.
Neun der zehn eigens für die Mainzer Straßenfastnacht gebauten politischen Motivwagen hatte der MCV bereits vor einigen Tagen der Presse vorgestellt. Thematisiert wurde das Scheitern der Berliner Ampel-Regierung, die zu einem Monster mutierte, überbordende Bürokratie in Deutschland und der marode Zustand von Deutscher Bahn und Bundeswehr. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) etwa sitzen in einem abgestürzten Doppeldecker, aus dem FDP-Chef Christian Lindner bereits hinauskatapultiert wurde. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) versucht auf einem anderen Motivwagen, einer verrosteten Dampflok einen ICE-Anstrich zu verpassen.
Am Nachmittag sprach die Polizei von einem friedlichen Verlauf, 1.100 Polizisten seien im Einsatz. Zwei Kinder seinen leicht verletzt worden, als ein Pferdewagen eine Absperrung verschoben habe. Die Kinder hätten allerdings noch selbstständig zum Sanitätswagen gehen können, um sich dort versorgen zu lassen, sagte eine Sprecherin der Polizei in Mainz.