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Hunderte protestieren gegen Kulturkürzungen

Mehr als 400 Kulturschaffende haben am Samstagabend in Stuttgart gegen geplante Sparmaßnahmen protestiert. Nach der Premiere des Theaterstücks „Hamlet“ kamen sie auf der Bühne des Schauspielhauses zusammen, wie die Staatstheater mitteilten. Anlass sind geplante Kürzungen, die allein bei den Staatstheatern zum Abbau von 120 Arbeitsplätzen führen könnten. Das entspreche fast zehn Prozent der Belegschaft.

Die Stadt plant den Angabe zufolge, den Etat der Württembergischen Staatstheater 2026 um 4,4 Millionen und 2027 um 4,6 Millionen Euro zu kürzen. Da das Land Baden-Württemberg seinen Anteil in gleicher Höhe reduzieren würde, verdoppeln sich die Beträge: Effektiv würde der Zuschuss damit um 8,8 Millionen und 9,2 Millionen Euro sinken.

In der gesamten Kulturbranche der Stadt stehen Kürzungen von über sechs Prozent pro Jahr im Raum. Einzelne Einrichtungen könnten sogar Einbußen von mehr als 30 Prozent erleiden, hieß es in der Mitteilung. Die Protestierenden riefen das Publikum auf, eine Petition mit dem Titel „An Kultur, Bildung und Sozialem zu sparen, kostet viel zu viel!“ zu unterzeichnen. Diese wurde bereits von mehr als 25.000 Menschen unterstützt.

Die Aktion wurde vom Bündnis Stuttgarter Kultur organisiert. Bis zur endgültigen Entscheidung über den Haushalt am 19. Dezember sind weitere Proteste geplant. Bei der Kundgebung sprachen unter anderem die Leiter der Staatsoper und des Jungen Ensembles Stuttgart sowie ein Vertreter des Theaters Rampe. (3166/07.12.2025)