Unter dem Motto „Queer bleibt hier. Gemeinsam gegen rechts“ sind am Samstag trotz Dauerregens mehrere hundert Menschen beim Christopher Street Day (CSD) durch Bernau bei Berlin gezogen. Beobachter vor Ort sprachen von etwa 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des bunten Umzugs, die Polizei nannte keine offiziellen Zahlen. Ein von Rechtsextremen angemeldeter Gegenprotest gegen die Parade der queeren Community fiel deutlich schwächer aus. Hier bewegte sich die Teilnehmerzahl den Angaben zufolge im mittleren zweistelligen Bereich.
Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und trennte nach Angaben von Polizeisprecher Roland Kamenz beide Demonstrationen räumlich voneinander. Das Geschehen sei störungsfrei verlaufen, sagte Kamenz dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gegen zwei Personen des Gegenprotestes werde wegen verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt.
Wie seit langer Zeit üblich, hatte die rechte Szene zuvor gegen den CSD in Bernau mobilisiert. Im Juni war es zu einer gewalttätigen Attacke einer Gruppe Vermummter auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde gekommen. Am vergangenen Wochenende gab es eine rechte Gegendemonstration gegen den Christopher Street Day in Falkensee.
Weitere CSD-Paraden waren am Samstag in Brandenburg in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin), Bad Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark) und Luckenwalde (Teltow-Fläming) angekündigt.