Kommenden Montag (14. Juli) starten in Erlangen die bayerischen Landesspiele der Special Olympics. Zu dem fünftägigen Event erwarten die Veranstalter rund 1.500 Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung, teilten sie am Donnerstag bei einer Auftakt-Pressekonferenz in Erlangen mit. Zu den rund 3.000 Gesamtteilnehmern gehören auch 500 Trainer, 750 Helfer sowie Partner und Familienmitglieder. Damit gelten die Special Olympics Bayern als größte inklusive Sportveranstaltung. Laut Special-Olympics-Bayern-Präsident Erwin Horak ist die Veranstaltung „ein Schaufenster der Begegnung und Inklusion“.
Die Athleten messen ihre Leistungsfähigkeit in 19 Sportarten, darunter Fußball, Badminton, Boccia, Radsport und Segeln. Allerdings sind zum Beispiel beim Fußball die Regeln etwas abgespeckt. Gespielt wird auf einem Kleinfeld, und zwar nur ein Mal zehn Minuten. Erst am Ende, wenn es um die drei Medaillenplätze geht, laufen die Special-Olympics-Fußballer zweimal 15 Minuten auf. „Es geht nicht allein um höher, schneller, weiter, sondern um Motivation und Erfahrung.“ Für Horak funktioniert Inklusion nur über zwischenmenschliche Begegnung: „Das ist gelebte Inklusion, nicht das Reden darüber.“ Auch, weil man die Menschen vor Ort in die Veranstaltung einbinde.
Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) sagte dazu: „Die zweijährige Vorbereitung hat sich zu einer echten Graswurzelbewegung entwickelt.“ Es habe gute Erfahrungen mit inklusiven Sportveranstaltungen gegeben. Kinder aus den gut 140 Erlanger Sportvereinen wurden als Helfer gewonnen. Auch in den beteiligten Unternehmen gebe es eine große Offenheit für Inklusion und Diversität. „Der Weg in eine inklusivere Stadtgesellschaft ist kein leichter“, erläuterte Janik. Aber es werde nach den Landesspielen einfacher sein. Ziel der Special Olympics sei es, das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung zu schärfen und gegenseitige Vorurteile zu überwinden.
Im Vorfeld warben unter anderem die gebürtige Erlangerin und TV-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, der Profi-Handballer Tim Gömmel vom HC Erlangen oder auch Nina Özer von der Lebenshilfe Erlangen als Gesichter für die Landesspiele. Özer tritt auch beim Sportwettbewerb als Leichtathletin an. „Ich habe bereits ganz viel trainiert“, gibt sie stolz zu Protokoll. Außerdem engagiert sie sich bei der Eröffnungsfeier als Cheerleaderin. Die Veranstalter erwarten zu den Landesspielen in Erlangen rund 5.000 bis 6.000 Zuschauer. Der Eintritt ist kostenlos. Unter anderem haben bereits mehrere Schulen ihr Kommen angekündigt. (2277/10.07.2025)