Holocaust-Überlebende Ruth Gröne mit Eintrag ins Goldene Buch geehrt

Die Holocaust-Überlebende Ruth Gröne hat am Montag mit ihrem Eintrag das zweite Goldene Buch der Region Hannover eröffnet. Im Beisein von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Regionspräsident Steffen Krach (beide SPD) wurde damit ihr herausragendes Engagement gegen das Vergessen und Verdrängen der Verbrechen des Holocaust gewürdigt, wie die Region mitteilte. Als letzte Zeitzeugin des Holocaust in der Region Hannover habe sie sich über Jahrzehnte hinweg um die Erinnerungskultur verdient gemacht.

„Es ist höchst imponierend, wie Ruth Gröne seit vielen, vielen Jahren ihre leidvollen Erfahrungen insbesondere mit jungen Menschen teilt und einen ganz wichtigen Beitrag zur Erinnerungsarbeit in der Region Hannover leistet“, würdigte Weil die heute 90-Jährige. Ruth Gröne selbst sagte, es sei ihr eine Ehre, das Goldene Buch mit ihrem Eintrag zu eröffnen: „Das unterstreicht mein Anliegen, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“

Krach hob Grönes Engagement in der Erinnerungsarbeit der Gedenkstätte Ahlem in Hannover hervor. Dort sei ihre Geschichte auf vielfältige Weise dokumentiert. Zudem suchte und pflegte sie den Angaben zufolge Kontakte zu Holocaust-Überlebenden, arbeitete mit Schulgruppen aus dem In- und Ausland und wirkte an der Neukonzeption der Gedenkstätte Ahlem mit.

Ruth Gröne, geborene Kleeberg, erlebte und überlebte als Tochter eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter den Holocaust in einem „Judenhaus“ auf dem Gelände der ehemaligen Gartenbauschule Ahlem. Ihre Großeltern und ihr Vater kamen während des Holocaust ums Leben.