Holocaust-Gedenken in Leipzig

Zum Holocaust-Gedenktag am Samstag erinnert die Stadt Leipzig mit einer zentralen Gedenkveranstaltung am Denkmal für die Opfer des „Massakers von Abtnaundorf“ an den Völkermord. Die Gedenkrede hält Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), wie die Stadt am Montag ankündigte. Zudem wird der US-Generalkonsul in Leipzig, John Crosby, sprechen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Kinder- und Jugendchor der Oper Leipzig.

Bei dem Massaker von Abtnaundorf wurden am 18. April 1945 kurz vor Kriegsende mindestens 80 KZ-Häftlinge in einem Teillager des KZ-Außenlagers Leipzig-Thekla in der Nähe des Stadtteils Leipzig-Abtnaundorf bei lebendigem Leib verbrannt oder erschossen. In der Nähe des Ortes des Verbrechens erinnert an der Theklaer Straße seit 1958 ein Mahnmal an die Opfer des Massakers.

Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) eröffnet am Samstag zudem am Querbahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofs eine Ausstellung „Gegen das Vergessen“. Zu sehen seien im Hauptbahnhof und auf dem Willy-Brandt-Platz bis zum 17. Februar 140 großflächige Porträts von Überlebenden der NS-Verfolgung, die der Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano seit 2014 aufgenommen hat, hieß es. Eine weitere Ausstellung über Anne Frank (1929-1945) wird im Neuen Rathaus eröffnet.

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das NS-Vernichtungslager Auschwitz im heutigen Polen. In Deutschland wird seit 1996 der 27. Januar als offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen, seit 2006 auf Beschluss der UN auch als internationaler Gedenktag für die Opfer des Holocaust.