Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Entgrenzgänger II“

Das vom Hessischen Rundfunk (HR) produzierte Stück über die russische Stadt Tscherkessk im Nordkaukasus, „Entgrenzgänger II“, erhält den Hörspielpreis der Kriegsblinden.

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) getragen
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) getragenImago / Michael Gstettenbauer

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden geht in diesem Jahr an die Produktion „Entgrenzgänger II“ von Robert Schoen. Das vom Hessischer Rundfunk (HR) produzierte Stück über die russische Stadt Tscherkessk im Nordkaukasus wurde in Köln auf einem Festakt ausgezeichnet. Mit dem Hörstück sei Schoen „Aufklärung durch Kunst“ und ohne Besserwisserei gelungen, hieß es in der Begründung der Jury. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) getragen.

Nach 2020 mit „Entgrenzgänger I“ habe Schoen es zum zweiten Mal dem Zufall des Würfelns überlassen, wo die Geschichte in seinem Hörstück spiele, erläuterte die Jury. So gelinge es ihm „wunderbar spielerisch, das Unbekannte, Undeutliche, die Zwischenräume produktiv zu machen“.

„K.I.T.A – Das Menschenmögliche“ und „Mixing Memory and Desire“ ebenfalls nominiert

Das Stück erzähle von den unglaublich zugänglichen Bewohnerinnen und Bewohnern des russischen Städtchens, ihrem Leben, ihren vielen Sprachen und Kulturen und dem alles verbindenden Thema Musik. Dabei mäandere der Autor „klug und bescheiden mit stets offenem Mikro durch Tscherkessk im Konfliktherd Nordkaukasus“.

Das Hörspiel „Entgrenzgänger II“ setzte sich gegen zwei weitere Nominierte durch. In dem Stück „K.I.T.A – Das Menschenmögliche“ (WDR) schildern Antje Vauh und Carina Pesch satirisch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Kitas, und mit „Mixing Memory and Desire“ (SWR) legt Werner Fritsch den ersten Teil seiner dichterischen Autobiografie vor.

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird seit 1952 jährlich an ein für einen deutschsprachigen Sender konzipiertes Original-Hörspiel verliehen, das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert.