Höchster deutscher Wissenschaftspreis für Historiker Leonhard

Der Freiburger Historiker Jörn Leonhard erhält de Leibniz-Preis, den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Er wird für seine Forschung zur europäischen und globalen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert ausgezeichnet. Leonhard hat zahlreiche Bücher zu Fragen von Nation, Krieg und Frieden veröffentlicht. Von der Kritik hochgeschätzt ist beispielsweise seine Studie „Die Büchse der Pandora“ zum Ersten Weltkrieg. Vor wenigen Wochen hat er den Thesen-Band „Über Kriege und wie man sie beendet“ veröffentlicht.

Leonard bezeichnete die Auszeichnung als Wertschätzung für die Geschichtswissenschaft insgesamt und als Beleg ihrer Bedeutung für Fragen der Gegenwart. Die Freiburger Universitätsrektorin Kerstin Krieglstein sagte, Leonhard habe herausragendes für das Verständnis der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart geleistet.

Insgesamt zeichnete die Deutsche Forschungsgemeinschaft am Donnerstag in Bonn drei Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftler mit dem Leibniz-Preis aus. Das Preisgeld von je 2,5 Millionen Euro können die Forscherinnen und Forscher nach ihren eigenen Vorstellungen für ihre Arbeit verwenden. Die Preise werden am 13. März in Berlin verliehen.

Von den zehn Preisträgerinnen und Preisträgern kommen zwei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, drei aus den Lebenswissenschaften, vier aus den Natur- sowie einer aus den Ingenieurwissenschaften.

Die Ausgezeichneten sind neben Leonhard: Dmitri Efetov (Experimentelle Festkörperphysik, München), Tobias Erb, (Synthetische Mikrobiologie, Marburg), Jonas Grethlein, (Klassische Philologie, Heidelberg), Moritz Helmstaedter, (Neurowissenschaften, Frankfurt am Main), Ulrike Herzschuh, (Geoökologie, Potsdam), Eike Kiltz, (Kryptographie, Bochum), Rohini Kuner (Neuropharmakologie, Heidelberg), Peter Schreiner (Organische Molekülchemie, Gießen) und Eva Viehmann (Mathematik, Münster).