Der Düsseldorfer Hobby-Historiker Franz-Bernd Reich sieht in den sogenannten sprechenden Grabsteinen in Nebel auf Amrum ein wichtiges kulturelles Erbe. Die umfangreich beschrifteten Steine machten „die Schicksale nicht nur einzelner Personen, sondern ganzer Familien über Generationen hinweg deutlich“, sagte Reich der Internetplattform evangelisch.de. Er plane ein Buch über die Grabsteine, dazu habe er sich zwei Jahre durch die Lebensgeschichten gearbeitet.
„Es stehen viele Geschichten auf den Steinen darüber, wie Männer und Frauen damals mit ihren Schicksalen und Schicksalsschlägen umgegangen sind“, sagte Reich, der früher leitender Angestellter in Banken und einem Industrieunternehmen war, evangelisch.de weiter. Zu jedem einzelnen der 170 Steine habe er die Familiengeschichten recherchiert. Viele Amrumer Männer seien damals zur See gefahren, einige von ihnen seien verunglückt. Auch so manche Frau sei damals früh gestorben – nach der Geburt eines Kindes im Kindbettfieber. Zurückgebliebene Frauen und Männer hätten allerdings in der Regel schnell einen neuen Partner beziehungsweise eine neue Partnerin gefunden.