Hitzewelle und Live-Kreuzigung – Karfreitag auf den Philippinen

Bei Temperaturen über 40 Grad feiern die Menschen auf den Philippinen mit großer Inbrunst die Karwoche. Kreuzigungsvorführungen lehnt die Kirche ab, als Ausdruck der Volksfrömmigkeit sind sie jedoch nicht verboten.

Unter rekordverdächtigen Hitzewellen begehen die Menschen auf den Philippinen den Karfreitag. In Teilen des Inselstaates stiegen die Temperaturen in dieser Woche bis über 40 Grad. Wie örtliche Medien berichteten, werde die Hitzewelle auch noch über die Ostertage anhalten. Die Behörden hätten die Menschen der betroffenen Regionen aufgefordert, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten und körperliche Anstrengungen zu meiden. Temperaturen zwischen 42 und 51 Grad Celsius seien für die Gesundheit „extrem gefährlich“.

Dennoch wird in dem mehrheitlich katholischen Inselstaat der Karfreitag mit vielen örtlichen Feiern begangen. Obwohl die Bischöfe diese missbilligen, finden vielerorts Kreuzigungsvorführungen und Bußrituale statt. So zogen in der Großstadt San Fernando in der Provinz Pampanga am Donnerstag und Freitag dutzende Flagellanten durch die Straßen, die mit Selbstgeißelungen an das Leiden Christi erinnerten.

Im nahe gelegenen Dorf San Pedro Cutud findet traditionell eine der größten Kreuzigungsdarstellungen des Landes statt. Rund 20.000 Zuschauer reisten laut Medienberichten zu der Vorführung an. Zum inzwischen 35. Mal seit 1986 habe sich der 63-jährige Ruben Enaje mit echten Nägeln ans Kreuz schlagen lassen. Gemeinsam mit ihm wurden demnach auch drei Männer und eine weitere Frau gekreuzigt.