Artikel teilen:

Historische Wüstenbahn erhält neues Museum

Einst verband sie wichtige Städte im Osmanischen Reich und erleichterte Pilgern die Fahrt nach Mekka. Die Hedschasbahn galt als technische Pionierleistung, auch wenn ihre Geschichte nur kurz war.

Der Hedschasbahn soll ein weiteres Denkmal gesetzt werden. In Jordaniens Hauptstadt Amman hat der Bau eines der größten Eisenbahnmuseen im Nahen Osten begonnen, berichtet die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra am Mittwoch.

Das neue Museum im Bahnhof Amman soll sich über 4.000 Quadratmeter erstrecken. Unter anderem sollen in jordanisch-türkischer Kooperation die historischen Bahnhofsgebäude sowie Zugwaggons restauriert werden. Geplant ist auch eine Ausstellung, die seltene Eisenbahnartefakte zeigt. Weitere Hedschasbahnmuseen gibt es bisher in Medina (2006) und Damaskus (2008).

Die Wüstenbahn, die 1908 ihren Betrieb aufnahm, verband einst wichtige Städte im Osmanischen Reich wie Damaskus, Amman und Medina. Mitunter wird sie als landeinwärts gerichtete Antwort auf den Suezkanal bezeichnet. Den Hadsch-Pilgern erleichterte sie die Mekkareise. Ihre Hauptstrecke führte auf einer Länge von 1.320 Kilometern von Damaskus im heutigen Syrien über das heutige Jordanien nach Medina im heutigen Saudi-Arabien. Zweigstrecken brachten Passagiere an Küstenorte, die heute in Israel liegen. Auf das heutige Jordanien entfielen rund 452 Streckenkilometern mit 29 Bahnhöfen. Ihr Regelbetrieb dauerte jedoch nur sieben Jahre.

In den vergangenen Jahren hatte Israel mit “Tracks for Regional Peace” die Wiederbelebung eines transnationalen Eisenbahnnetzes in Nahost beworben. Es sieht vor, den Hafen von Haifa mit dem jordanischen Schienennetz und von dort nach Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten zu verknüpfen.