Historische Kirchen auf Eiderstedt müssen saniert werden

Von Schädlingen bis Feuchtigkeit – viele Gotteshäuser auf der Halbinsel Eiderstedt brauchen eine Schönheitskur. Dafür werden Sponsoren gesucht.

Auch die Kirche von Kotzenbüll muss saniert werden
Auch die Kirche von Kotzenbüll muss saniert werdenWikipedia

Breklum. Auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) gibt es so viele historische Dorfkirchen auf engem Raum wie sonst nirgendwo in Deutschland – und sie brauchen Finanzhilfe. Viele der 18 Gotteshäuser müssen dringend saniert werden. Der evangelische Kirchenkreis Nordfriesland gehe von 18,7 Millionen Euro aus, um die zum Teil über 900 Jahre alten Kirchen zu sanieren, sagte Gesamtkoordinator Pastor Ralf Pehmöller dem epd. Gesucht werden jetzt Sponsoren und Spender. Der Sanierungszeitraum liegt bei acht Jahren.
Die Hälfte der Summe ist bereits gesichert. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte im vergangenen November beschlossen, die Sanierungen mit 9,35 Millionen Euro zu unterstützen. Weitere 7,5 Millionen Euro sollen vom Kirchenkreis über ein Darlehen finanziert werden, wenn die Kirchenkreissynode am 18. Juni zustimmt. Rund 305.000 Euro müssen die Kirchengemeinden aus eigener Tasche zahlen. Die übrigen 1,5 Millionen Euro sollen über Sponsoren und Spenden eingeworben werden.

Auch historische Orgel muss saniert werden

Weil die Sanierung im Jahr 2024 beendet sein soll, seien das pro Jahr 200.000 Euro Sponsorengelder und Spenden, sagte Pehmöller. Nach Angaben des Architekten des Kirchenkreises Nordfriesland, Pieter Martijn Dubbeldam, sind besonders Baumaßnahmen mit Blick auf die Statik einiger Kirchen notwendig. Hinzu kommen Feuchtigkeitsschäden in den Mauerwerken sowie Schäden bei den Schieferdächern und Fenstern. Fugen müssten nachgearbeitet werden, der Befall mit Schädlingen ist ebenfalls ein Problem.
Pehmöller verwies auf ein Sanierungsbeispiel: 3,7 Millionen Euro werden demnach für die einsturzgefährdete Kirche in Kotzenbüll fällig. Darin enthalten ist auch die Restaurierung der historischen Färberorgel. Sie hat noch Originalpfeifen aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirchen auf Eiderstedt sind Zeugen des einstigen Wohlstands der Halbinsel und zählen heute zu den Touristenattraktionen im Norden. Die Halbinsel Eiderstedt ist etwa 30 Kilometer lang und 15 Kilometer breit. (epd)