Historiker zur Rolle der Reichsstädte in den Bauernkriegen

Zum elften Mal kommen Historiker und Historikerinnen vom 12. bis 14. Februar in Mühlhausen zu einer Tagung über die Geschichte der Reichsstädte zusammen. Anlässlich des 500. Jubiläums des Bauernkrieges in diesem Jahr geht es auf der Tagung um die Rolle der Reichsstädte bei den Aufständen, teilte der Mühlhäuser Arbeitskreis für Reichsstadtgeschichte am Montag mit. Die Organisatoren rechneten mit rund 120 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus ganz Deutschland und dem nahen europäischen Ausland.

Im Fokus des diesjährigen Treffens stehe unter anderem die Frage, ob den Reichsstädten auch in diesen Unruhen eine Sonderstellung zukomme, wie sie ihnen etwa für die Ausbreitung der Reformation zugeschrieben werde. Dabei nehme die Tagung nicht nur die Ursachen der Konflikte von 1524/25 in den Städten in den Blick. Auch die jeweilige Ausprägung von Gewalt mit den dabei eingesetzten Deeskalationsmechanismen oder die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen deutschen Regionen sollen betrachtet werden. Zum Auftakt spricht der Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Kaufmann, zum Thema „Reichsstädte angesichts des Bauernkriegs: Strategien und Katastrophen“.

Mühlhausen erlangte 1251 die sogenannte Reichsfreiheit und blieb freie Reichsstadt bis 1803. Nach der Niederlage in den Bauernkriegen von 1525 verlor die Stadt zeitweilig ihre Unabhängigkeit, nachdem Mühlhäuser Bürger an der Schlacht bei Frankenhausen teilgenommen hatten.