Historiker Kowalczuk bei Havelberger Dialogen
Der Berliner Historiker und Publizist Ilko-Sascha Kowalczuk ist am 27. August Gast der Havelberger Dialoge. Die Gesprächsreihe im evangelischen Dom zu Havelberg widmet sich in diesem Jahr ostdeutschen Identitäten. Die Wahlen in diesem und dem kommenden Jahr seien Anlass, über dieses Thema nachzudenken und ins Gespräch zu kommen, heißt es in der Ankündigung auf der Webseite der evangelischen Kirchengemeinde.
Kowalczuk ist Autor unter anderem einer zweibändigen Biografie über den früheren DDR-Staatsschef Walter Ulbricht (1893-1973) und des 2019 erschienenen Buches „Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde“. Er wurde ursprünglich am 28. Mai zum Havelberger Dialog erwartet, die Veranstaltung musste aber kurzfristig abgesagt werden. Jetzt wird das Podium am 27. August nachgeholt.
In der Ankündigung heißt es, den Ostdeutschen werde ein besonderes Spezifikum zugesprochen: „Irgendwie sind sie anders. Sie meckern, wählen AfD, sind diktaturgeschädigt, kritikunfähig.“ Nach mehr als 30 Jahren werde stark in Kategorien gedacht: „Der Ossi und der Wessi sind zwar irgendwie miteinander verwandt, aber doch zwei verschiedene Wesen.“ Diese Wesen hätten sich erst nach 1990 herausgebildet.
Die Havelberger Dialoge widmen sich gesellschaftspolitischen Themen mit jährlichen Schwerpunkten wie „Judentum“, „Frieden und Krieg“ oder „Ostdeutsche Identitäten“. Zuletzt waren im Mai der „Zeit“-Journalist und Autor Christoph Dieckmann und die frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, zu Gast.