Der Heidelberger Historiker Joey Rauschenberger wird für seine Doktorarbeit zu Wiedergutmachungen für Sinti und Roma nach der Zeit des Nationalsozialismus ausgezeichnet. Er erhalte einen der beiden mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Studienpreise der Körber-Stiftung in der Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften, teilte die Universität Heidelberg am Dienstag mit. Die Dissertation Rauschenbergers gehe der Frage nach, inwiefern Überlebende entschädigt wurden.
Die Auswertung mehrerer hundert Einzelfallakten aus Baden-Württemberg zeige erstmals, dass Sinti und Roma von den Entschädigungsbehörden weit weniger diskriminiert wurden als angenommen, heißt es weiter. Im Alltag seien sie jedoch weiter mit Vorurteilen und unausgesprochenen Erwartungshaltungen konfrontiert gewesen. Rauschenberger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Der Deutsche Studienpreis wird jährlich an Promovierte verliehen, die in ihrer Dissertation gesellschaftlich relevante Themen bearbeitet haben. Die Auszeichnungen werden am 4. Dezember von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) in Berlin verliehen. (1874/29.07.2025)