Hilfswerk finanziert weitere Stipendien für Studenten im Irak

Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ will weiterhin Studentinnen und Studenten an der Katholischen Universität von Erbil (CUE) im Norden des Iraks unterstützen. In den kommenden drei Jahren sollen 70 Studierende ein „Papst-Franziskus-Stipendium“ für ihre Hochschulausbildung erhalten, wie „Kirche in Not“ am Montag in München mitteilte. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Hilfswerk diese Finanzhilfe für 128 Studenten übernommen. Damit erhalte insgesamt rund die Hälfte der aktuell etwa 300 Studenten an der CUE ein solches Stipendium. – Erbil ist Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan.

„Kirche in Not“ trägt eigenen Angaben zufolge die Studiengebühren und in einigen Fällen auch die Unterbringungskosten. Viele der Studenten stammten aus christlichen Familien, die während des Irakkrieges und der Eroberungen des „Islamischen Staates“ aus ihrer Heimat in der Ninive-Ebene oder anderen Teilen des Irak geflohen seien. Eine von ihnen sei die 25-jährige Basma Shukri Adwar Shamas, eine chaldäisch-katholische Christin. Ihre Familie sei bereits 2003 aus Bagdad in den kurdischen Teil des Iraks gekommen. Sie studiere seit drei Jahren das Fach Internationale Beziehungen. Unter ihren Mitstudenten seien auch Muslime und Jesiden.

Basma sei überzeugt, dass die Arbeit der Katholischen Universität zum friedlichen Zusammenleben im Irak beitrage, heißt es. Vor allem aber stoppten die Studienmöglichkeit und das Stipendium den Druck zur Auswanderung, der aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit anhalte.

Die „Papst-Franziskus-Stipendien“ wurden nach dem Irak-Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts im März 2021 ins Leben gerufen, wie es heißt. Sie sollen die Ausbildung an der Katholischen Universität von Erbil ermöglichen. Diese wurde 2015 von der chaldäisch-katholischen Kirche gegründet. Die Hochschule bietet aktuell Studiengänge in den Bereichen Ingenieurwesen, Informationstechnologie, Wirtschaft, Kunst, Gesundheitswesen, Pharmazie und Krankenpflege an.