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Hilfswerk: Christen in Syrien haben große Angst vor der Zukunft

Vertrauensverlust in den Reformwillen ihrer Regierung – das haben Christen in Syrien nach Worten des katholischen Hilfswerks missio Aachen. Es richtet daher Forderungen an die EU und die Bundesregierung.

Christen in Syrien verlieren das Vertrauen in den Reformwillen ihrer Regierung und haben große Angst vor der Zukunft – das ist nach Angaben des katholischen Hilfswerks missio Aachen das Ergebnis einer aktuellen Befragung unter seinen syrischen Partnern. Demnach empfinden viele Christen die von der Regierung als politischen Neuanfang dargestellten jüngsten Wahlen als Enttäuschung. Auch würden sie als ein weiterer Schritt hin zu Marginalisierung, Recht- und Schutzlosigkeit gesehen. “Wir fühlen uns wie Fremde im eigenen Land”, zitiert missio Aachen die Partner in den christlichen Gemeinden. Es seien knapp ein Dutzend Priester, Ordensleute und Bischöfe befragt worden, hieß es auf Nachfrage.

Das Hilfswerk fordert die Europäische Union und die Bundesregierung auf, sich stärker für Christen und andere religiöse Minderheiten in Syrien einzusetzen. “Bei politischen Gesprächen zum Wiederaufbau muss Syrien die volle Religionsfreiheit für alle religiösen Minderheiten garantieren”, forderte der Präsident von missio Aachen, Dirk Bingener, am Sonntag. Er richtet seinen Appell vor allem an das Außenministerium und den Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Thomas Rachel (CDU).

Das Fehlen spürbarer Reformen stärke extremistische Kräfte, hätten die Kirchenvertreter in der Umfrage gesagt. Radikale Gruppen mit islamistischen Ansichten prägten zunehmend das öffentliche Leben, Bildungseinrichtungen und die Verwaltung. Dies erhöhe einen Auswanderungsdruck auf Christen. Die missio-Partner wollten sich aber weiterhin für Versöhnung, Bürgerrechte und Hoffnung in der syrischen Gesellschaft einsetzen, hieß es.